So schnell es begann, so schnell pausierte das Backfischfest in dieser Epoche auch wieder.
Konrad Fischer, „s' Kunrädche“ genannt und ehemaliger Verkehrsdirektor, hob das Backfischfest 1933 aus der Taufe. Trotz aller Bedenken fand der Optimist in Gastwirten und Vereinen Unterstützer, obwohl zu Beginn sogar die Fischerwääder zögerten!
Fischer hatte die Idee bereits Jahre zuvor vorbereitet.
Unglücklicherweise fiel das erste Fest mit dem Jahr der Machtübernahme durch den NS-Staat zusammen, der das Volksfest für seine Zwecke instrumentalisierte. So nutzte die NSDAP die Feierlichkeiten, wie auch andere Veranstaltungen der Massenkultur, als Propagandaplattform und zur Darstellung ihrer Machtsymbole. Archivalien belegen jedoch, dass die Machtergreifung in Deutschland durch die Nationalsozialisten mit der Entstehung des Backfischfestes in keinem Zusammenhang stehen. Vielmehr stand für die Organisatoren vor allem der Volksfest-Charakter und die Hervorhebung der Wormser Attraktionen im Vordergrund, wie Wolfgang Knapp in der Bildchronik "Ahoi! Das Wormser Backfischfest" schreibt.
Schon nach wenigen Jahren zwang der bevorstehende Krieg die Wormser in 1939 nach schon einem Tag zum Abbruch und zur achtjährigen Pause. Kaum hatte das Backfischfest begonnen, wurde die Tradition also unterbrochen: Der bevorstehende Krieg in 1939 zwang die Wormser schon nach einem Tag zum Abbruch und zur achtjährigen Pause.
Die Anfänge des Festes gehen aber noch viel weiter zurück. Im Backfischfest sind – glücklicher Weise – uralte, verankerte Traditionen der Stadt überliefert. Alles, was im Laufe von Jahrhunderten an bodenständigen Wormser Gebräuchen und Festlichkeiten mit wechselnden Bezeichnungen sich geformt hatte, erlebte in diesem Backfischfest seine zeitentsprechende Erneuerung. In einem so hohen Maß, dass wirklich das historische Fest der uralten Stadt wieder gefunden wurde.
(Quelle: worms.de, Reproduktion mit freundlicher Genehmigung vom Stadtarchiv Worms. Internet: http://www.worms.de/de-wAssets/docs/kultur/wussten-sie-es/Wormser-Fischerzunft.pdf)
Das Siegel zeigt einen Karpfen sowie die Buchstaben E.E.FZ.Z.W (Eine Ehrsame Fischer Zunft zu Worms).
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In der alten, vor der Stadtmauer und in Rheinnähe gelegenen Gasse wohnten einst die Fischer der Stadt. Die lebendige Erinnerung an die Wormser Fischerzunft, der ältesten Zunft Deutschlands (gegründet 1106), liegt den Bewohnern der Fischerweide, der „Fischerwääd“, am Herzen und so steht die Brauchtumspflege bei Ihnen an erster Stelle.
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(Quelle: Stadtarchiv Worms)
Text: „Uff´m ganze Erdeball, Backfisch angle üwerall“. | „Glei zappelt aach, wenn´s häksche zerrt, so´n "Backfischerich", so´n blööder!
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Konrad Fischer, „s, Kunrädche“ genannt und ehemaliger Verkehrsdirektor, hob das Backfischfest 1933 aus der Traufe. Trotz aller Bedenken fand der Optimist in Gastwirten und Vereinen Unterstützer. Zunächst empfanden diese es als unzumutbar, dass ihre Gäste eine Woche lang auf den Festplatz gelotst werden sollten und die Lokale leer stünden. Heute kaum vorstellbar, auch die Fischerwääder zögerten! Bei einer feuchtfröhlichen Aussprache in einer stimmungsvoll geschmückten Fischerstube im „Fürst Bismarck“ kam es 1933 zur Geburtststunde, denn „die Fischer waren im Boot“!
(Quelle: Stadtarchiv Worms)
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Text: „Unser Zierfisch“
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Bekleidet mit berufstypischen Werkzeugen, wie dem Kescher zum Aus-dem-Wasser-Heben der Fische und dem Handnierscht zum Ausschöpfen von Wasser im Boot.
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Backfische gab es bereits auf dem ersten Wormser Backfischfest zu haben.
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Die Ausrichtung des ersten Backfischfestes kostete gerade einmal 200 Mark.
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Im Jahr 1933 fand das 1. Backfischfest vom 2. bis 10. September statt.
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Wassersporttreibende Vereine... Text
...mehr erfahren(Quelle: Scan aus Programmheft 1993)
Backfischfest-Erfinder Konrad Fischer mit den ersten Festabzeichen am Rockaufschlag, zusammen mit dem unvergesslichen Hans Schambach, seinem späteren Nachfolger im Amt des Wormser Verkehrsdirektors.
...mehr erfahren(Quelle: Sammlung Horst Lösch, Worms. Entwurf von: Richard Sturm)
Text: Gruß vom Wormser Backfischfest (2. - 10. September 1933)
(Quelle: Stadtarchiv Worms)
Plakathinweis „Alles elektrisch!“
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In der alten, vor der Stadtmauer und in Rheinnähe gelegenen Gasse wohnten einst die Fischer der Stadt. Die lebendige Erinnerung an die Wormser Fischerzunft, der ältesten Zunft Deutschlands (gegründet 1106), liegt den Bewohnern der Fischerwääd, am Herzen, und so steht die Brauchtumspflege bei ihnen an erster Stelle.
...mehr erfahren(Quelle: Stadtarchiv Worms)
Auch 1934 verlief der Umzug schon durch die reich geschmückte Fischerwääd.
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Auch 1934 verlief der Umzug schon durch die reich geschmückte Fischerwääd.
...mehr erfahren(Quelle: Stadtarchiv Worms)
(Quelle: Stadtarchiv Worms)
„Musik und Text von Herbert Voigt | Unverkäuflich | Buchdruckerei Martenstein & Co, Worms (1934)“
(Quelle: Sammlung Horst Lösch, Worms. Entwurf von: Richard Stumm. Text von K. F).
Text von Konrad Fischer:
„Der Hagen steht in Erz am Rhein, Trägt auf dem Schild vom Glanz den Rest… Da tauchen auf viel Nirelein, Just um die Zeit vom Backfischfest. Und was sich keiner je gedacht: Es wandelt sich sein ernst Gemüt, der grimme, finstre Hagen lacht, denn in sein Herz die Liebe zieht. (K.F.)“
(Quelle: Stadtarchiv Worms)
Plakathinweis „Esst Fische“
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(Quelle: Stadtarchiv Worms)
(Quelle: Stadtarchiv Worms)
Text auf dem Banner: „Platz gemacht für die Wormser Stare“
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Im Ausschank gab es damals: Apostelbräu
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(Quelle: Stadtarchiv Worms)
(Quelle: Sammlung Horst Lösch, Worms)
(Quelle: Stadtarchiv Worms)
(Quelle: Stadtarchiv Worms)
(Quelle: Stadtarchiv Worms)
(Quelle: Stadtarchiv Worms)
Text des Banners:„Uff´m ganze Erdeball, Backfisch angle üverall.“
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(Quelle: Stadtarchiv Worms)
(Quelle: Stadtarchiv Worms)
(Quelle: Stadtarchiv Worms)
Das vorgesehene Datum vom 26. August bis 3. September konnte nicht eingehalten werden, da das Fest aufgrund des bevorstehenden Krieges bereits nach einem Tag abgebrochen werden musste.
Motiv: Zwei fröhliche Damen sitzen auf einer Gottheit in Fischgestalt, die Fisch und Wein symbolisiert.
Text: „Backfischfest 26. August bis 3. Sept. in Worms am Rhein. Täglich die bekannte Hochstimmung auf dem Festplatz und in de Zelten. Ein Volks- und Familienfest von seltenem Reiz. Sonntag, 27. August: Der originelle Festzug.“
Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges hatte Georg Koch nicht gerechnet. Am 26. August 1939 hatte er gerade achttausend frischgebackene Brötchen eingekauft, um sie für die Gäste des Wormser Backfischfestes lecker zu belegen. Da kam die Anordnung, die Festvorbereitungen zu stoppen. "Wohin mit den Brötchen?" sann der clevere Geschäftsmann und meinte, die frisch mobil gemachten Soldaten müssten Hunger genug haben. Prompt rief er in der Wormser Kasernen an. Aber der zuständige Kommandeur stöhnte nur: "Mann, ich hab´ andere Sorgen!".
Später kamen die Probleme mit der Beschaffung. (Auszug aus der Sonderbeilage der Wormser Zeitung 1980)
(Quelle: worms.de, Reproduktion mit freundlicher Genehmigung vom Stadtarchiv Worms. Internet: http://www.worms.de/de-wAssets/docs/kultur/wussten-sie-es/Wormser-Fischerzunft.pdf)
1(Quelle: Sammlung Fam. Kranz)
2(Quelle: Stadtarchiv Worms)
3(Quelle: Stadtarchiv Worms)
4(Quelle: www.archiv-worms.de)
5(Quelle: Stadtarchiv Worms)
6(Foto: Stadtarchiv Worms)
7(Quelle: worms.de, Reproduktion mit freundlicher Genehmigung vom Stadtarchiv Worms. Internet: http://www.worms.de/de-wAssets/docs/kultur/wussten-sie-es/Wormser-Fischerzunft.pdf)
8(Quelle: Stadtarchiv Worms)
9(Quelle: Stadtarchiv Worms)
10(Quelle: Stadtarchiv Worms)
11(Quelle: Stadtarchiv Worms)
12(Quelle: Stadtarchiv Worms)
13(Quelle: Stadtarchiv Worms)
14(Quelle: Stadtarchiv Worms)
15(Quelle: Scan aus Programmheft 1993)
16(Quelle: Sammlung Horst Lösch, Worms. Entwurf von: Richard Sturm)
17(Quelle: Stadtarchiv Worms)
18(Quelle: Stadtarchiv Worms)
19(Quelle: Stadtarchiv Worms)
20(Quelle: Stadtarchiv Worms)
21(Quelle: Stadtarchiv Worms)
22(Quelle: Stadtarchiv Worms)
23(Quelle: Sammlung Horst Lösch, Worms. Entwurf von: Richard Stumm. Text von K. F).
24(Quelle: Stadtarchiv Worms)
25(Quelle: Stadtarchiv Worms)
26(Quelle: Stadtarchiv Worms)
27(Quelle: Stadtarchiv Worms)
28(Quelle: Stadtarchiv Worms)
29(Quelle: Stadtarchiv Worms)
30(Quelle: Stadtarchiv Worms)
31(Quelle: Sammlung Horst Lösch, Worms)
32(Quelle: Stadtarchiv Worms)
33(Quelle: Stadtarchiv Worms)
34(Quelle: Stadtarchiv Worms)
35(Quelle: Stadtarchiv Worms)
36(Quelle: Stadtarchiv Worms)
37(Quelle: Stadtarchiv Worms)
39(Quelle: Stadtarchiv Worms)
40(Quelle: Stadtarchiv Worms)
41(Quelle: Stadtarchiv Worms)
42(Quelle: Stadtarchiv Worms)
43Die Vorderseite zeigt das Plakat- und Postkartenmotiv des Backfischfestes 1937, hergestellt von der Universitätsdruckerei H. Stürtz A.G. Würzburg. Vermutlich wurde dieses Motiv auch 1936 verwendet, da zwei Postkarten mit dem gleichen Motiv, aber unterschiedlicher Rückseite existiert.
Betty Förg, ein echtes "Fischerwääder Mädche", am 16. Dezember 1914 auf der Großen Fischerweide 30 geboren, war ein sehr lebhaftes Kind. Sie spielte dort gerne Klickerches und Fußball. Ihre große Leidenschaft aber war "Schiffe anschwimmen" auf dem Rhein. Was für ein Mädchen nicht so einfach war. Außerdem tanzte sie für ihr Leben gerne.
Eines Tages wurde sie von einigen Fischerwäädern angesprochen, ob sie nicht die erste Fischerwääder Braut des neu aus der Taufe gehobenen Backfischfestes werden möchte. Der Bräutigam stand schon fest. Es war Johann Hartmann, meist nur Vochel oder Vochel Hartmann genannt. Der erste Bojemääschter von der Fischerwääd. Er war keine Schönheit, um einiges älter aber immer lustig, gut gelaunt und konnte viele Anekdoten vortragen. Manchmal war er auch sehr durstig und man mußte ihn dann mit dem Schubkarren nach Hause fahren. Vielleicht ist es auch nur ein Gerücht.
Betty Förg willigte ein, sie war 18 Jahre alt, und wurde somit die erste Backfischbraut des Backfischfestes. Sieben Jahre war sie Braut in Folge. Warum ihre zwei Jahre jüngere Schwester Maria nicht auch mal Backfischbraut werden wollte, ist nicht bekannt. Ihr Vater Friedrich Förg war Portier im Kino "Lichtspielhaus" in der Kämmererstraße 47 und sehr streng. Sie arbeitete in der Anwaltskanzlei Pfeiffer am Lutherplatz. Ihr Chef drückte manchmal ein Auge zu, wenn sie morgens, während des Backfischfestes etwas später zur Arbeit kam. Betty Förg heiratete dann den Zahnarzt Reinhold Spannagel der in Worms in der Hofgasse (in der Nähe des Domes) bis 1964 praktizierte. Danach zog es die Spannagels in den Odenwald. Und zwar nach Wahlen bei Grasellenbach.
Im Jahre 1983, zum 50jährigen Backfischfest, kam sie als 68 jährige nochmals nach Worms. Zur Eröffnung des Festes stand sie auf der Bühne des Marktplatzes und strahlte wie eh und je. Erstmals trank sie, im Beisein des Adjunkt Günter Baenitz (in Vertretung für den erkrankten Bojemääschter Fritz Seewald) und der Backfischbraut China Broyles, aus der hölzernen Schöpfkelle der Fischer, dem Handniersch. In den späteren Jahren soll sie vom Odenwald in die Nähe von Frankfurt umgezogen sein.
Betty Förg starb im Jahre 2005 im Alter von 89 Jahren.
Text und Bild: Horst Lösch
Jahr | von | bis |
---|---|---|
1933 | 2. September | 10. September |
1934 | 1. September | 9. September |
1935 | 31. August | 8. September |
1936 | 29. August | 6. September |
1937 | 28. August | 5. September |
1938 | 27. August | 4. September |
1939 | 26. August | Wegen Krieg abgesagt! |
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